Mesner Klaus Probst spart Strom und Heizung

Um 22 Uhr geht das Licht aus

DILLINGEN – Die Abteilung Umwelt des Bistums hat zu Beginn der Energiekrise eine Broschüre mit Tipps zum Sparen für Mesner herausgegeben. „Das Thema war im öffentlichen Fokus und wir wollten einen Beitrag dazu leisten.“ So beschreibt Klaus Probst, der Vorsitzende des diözesanen Mesnerverbands, die Motivation der Diözese, eine Broschüre zum Energiesparen in kirchlichen Gebäuden herauszugeben. 

Probst folgt den Empfehlungen der Broschüre für das Einschalten des Lichts. Früher brannte bei jedem Gottesdienst Licht. „Jetzt schauen wir darauf, ob es am Sonntagvormittag schönes Wetter hat. Wenn ja, bleibt das Licht aus“, erzählt er. Außerdem wird nicht mehr eine halbe Stunde vor jedem Gottesdienst das Licht eingeschaltet, sondern erst kurz davor. Vor Abendgottesdiensten wird natürlich zur Vermeidung von Unfällen darauf geachtet, dass niemand in eine dunkle Kirche geht. Auch kurz nach dem Gottesdienst wird das Licht ausgeschaltet. Außerdem versucht Probst, möglichst viele Arbeiten in der Kirche bei Tageslicht zu erledigen.

Etwas wärmer 

Ein weiterer Rat aus der Broschüre, den Probst beherzigt, betrifft die Heizung. Jetzt wird erst geheizt, wenn es draußen acht Grad Celsius oder weniger hat und dann auf zirka 12° C, also rund 3° C weniger als vorher. „Bei Gottesdiensten stellen wir die Heizung manchmal auch etwas höher, damit sich die Leute wohlfühlen. So denkt auch die Kirchenverwaltung“, schildert Probst. 

Was die optimale Grundtemperatur in einer Kirche betrifft, brachte er seinen Sachverstand in die Broschüre ein. Nicht nur wegen der Orgel, auch wegen der Paramente in der Sakristei ist eine Temperatur unter 8° C in der Kirche ungünstig. Die Paramente könnten dann wegen der gestiegenen Luftfeuchtigkeit schimmeln und irreversible Schäden davontragen. Außerdem steht in Arbeitsschutzverordnungen, dass den Beschäftigten ein beheizter Raum mit 16° C im Mesnerbereich und 19° C im Sekretariatsbereich zur Verfügung stehen muss. In Dillingen ist für den Mesnerbereich dieser Raum die Sakristei. 

Neben den Vorgaben aus der Broschüre setzt Dillingen auch staatliche Empfehlungen zum Energiesparen um: Der Kirchturm wird nachts nicht mehr angestrahlt und bei den Schaukästen geht um 22 Uhr das Licht aus.

Die Empfehlung aus der Broschüre, Computer und Drucker in Büroräumen möglichst wenig in Betriebsbereitschaft laufen zu lassen, betrifft Probst nicht, da er keine dienstlichen Büroräume hat. Privat steuert er aber seinen Computer mit einem Kippschalter.

Schon bei der Renovierung der Basilika St. Peter von 2015 bis 2019 wurde das Energiesparen im Auge behalten. So wurde zum Beispiel bei allen Lichtern und Leuchtern auf LED umgestellt. Außerdem kam auf das Dach des alten Pfarrhofs von Dillingen, der nicht unter Denkmalschutz steht, eine Fotovoltaikanlage. Am neuen Pfarrhaus wurden schon vor Jahren die Fenster erneuert. Maßnahmen zur Dämmung können wegen des Denkmalschutzes nicht durchgeführt werden.

Rückmeldungen zur Broschüre von den anderen Mesnern der Diözese hat Probst auch schon bekommen. „Die überwiegende Mehrheit steht dem positiv gegenüber. Es gibt aber auch viele, die es nicht betrifft, weil sie gar nicht oder nur sehr sparsam heizen“, sagt er.

  Martin Gah

29.01.2023 - Bistum Augsburg